AUSWUCHTEN VON MOTORRADREIFEN
Inhalt des Artikels:
• Was ist das Auswuchten eines Motorradreifens?
• Wodurch wird ein Rad unwuchtig?
• Wann sollte ein Rad ausgewuchtet werden?
• Auswuchten von Motorradreifen: die Ausnahme beim Offroad-Einsatz
• Wie wird ein Rad ausgewuchtet?
• Kann ich ein Rad selbst auswuchten?
Was passiert beim Auswuchten eines Motorradreifens?
Ein Rad und ein Reifen sind niemals vollkommen kreisförmig. Wenn ein Rad um eine Achse gedreht wird, ist die Drehbewegung daher aufgrund der ungleichmäßigen Verteilung der Massen nicht gleichmäßig. Diese Drehung verursacht so genannte „Sprünge“. Bei einem Motorrad gelangen diese Sprünge durch die Gabel nach oben und verursachen ungewöhnliche und unangenehme Vibrationen am Lenker.
Bei der Auswuchtung von Motorradreifen werden Wuchtgewichte an bestimmten Stellen des Rades angebracht. Auf diese Weise soll die Unwucht ausgeglichen und eine gleichmäßige Drehbewegung erreicht werden.
Wie entsteht eine Unwucht?
Aufgrund seines Hauptmaterials (Gummi) kann ein Reifen niemals vollkommen rund sein. Deshalb muss jeder auf ein Rad montierter Reifen ausgewuchtet werden, auch wenn er neu ist.
Bei der Nutzung können andere Ereignisse eine Unwucht verursachen. So kann beispielsweise das Auffahren auf einen Bordstein das Rad verformen und so eine Unwucht hervorrufen. Es kann auch vorkommen, dass ein oder mehrere Gewichte während der Fahrt verloren gehen, wenn sie nicht richtig aufgeklebt wurden. In solchen Fällen können Sie während der Fahrt eine ungewöhnliche Vibration wahrnehmen.
Wann sollte ein Rad ausgewuchtet werden?
Wenn Sie während der Fahrt eine ungewöhnliche Vibration bemerken, sollten Sie in jedem Fall Ihren Händler oder einen Fachmann aufsuchen.
Ungewöhnliche Vibrationen müssen immer behandelt werden, da sie nicht nur das Fahren unangenehm machen, sondern auch einen vorzeitigen Verschleiß der Motorradteile verursachen können. Die Lager der Räder und der Lenksäule sowie die Gabelrohre werden durch diese Vibrationen übermäßig beansprucht.
Der Fachmann untersucht Ihre Räder, um festzustellen, ob eines von ihnen unwuchtig ist. Sollte dies der Fall sein, kümmert er sich um das Auswuchten Ihrer Motorradreifen. Bleiben die ungewöhnlichen Vibrationen trotz einer einwandfreien Auswuchtung der Räder bestehen, wird er nach anderen möglichen Ursachen suchen.
Auswuchten von Motorradreifen: die Ausnahme beim Offroad-Einsatz
Für das Fahren im Gelände ist ein Auswuchten der Motorradreifen nicht erforderlich. Für diese Sportart werden Motorräder oft mit Schaumstoffreifen und „Gripstern“ bzw. Reifenhaltern ausgestattet, die am Rad angebracht werden, um zu verhindern, dass sich der Schaumstoff dreht. Diese Zusatzteile verursachen eine Unwucht, deren Korrektur als unnötig erachtet wird. Warum ist das so? Ganz einfach, weil Stöße, Unebenheiten und Vibrationen beim Fahren im Gelände unvermeidlich sind.
Wie wird ein Rad ausgewuchtet?
Er setzt das Rad samt Reifen auf die Achse der Maschine und gibt manuell Daten wie Raddurchmesser und -breite ein. Nachdem das Rad gedreht wurde, zeigt die Auswuchtmaschine die Unwucht sowie die Masse an, die sie darstellt.
Der Fachmann kann dann eine Masse auf das Rad kleben, die der Unwucht gegenüberliegt, um diese auszugleichen. Um die erforderliche Masse zu summieren, setzt er einen oder mehrere Stäbe an der entsprechenden Stelle auf das Rad.
Wenn Sie ein Motorrad kaufen, wird es mit Reifen und Rädern geliefert, die bereits ausgewuchtet sind. Wenn der Fachmann Ihre Reifen ersetzen muss, wuchtet er sie aus, nachdem er sie mit neuen Massen versehen hat.
Der Fachmann verwendet in der Regel eine Auswuchtmaschine, d. h. eine halbautomatische Maschine, die den Reifen dreht und die Stelle einer etwaigen Unwucht feststellt.
In dieser Abbildung wurden zwei weiße Massestücke nebeneinander auf dem Rad platziert. Es ist zu erkennen, dass eine dritte Masse, die vorher vorhanden war, entfernt worden ist.
Statisches und dynamisches Auswuchten von Rädern
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Rad auszuwuchten.
Statisches Auswuchten
Beim statischen Auswuchten werden die Gewichte in der Mitte des Rades auf der flachen Seite der Felge angebracht (siehe Abbildung unten). Bei dieser Methode, die mit oder ohne Maschine durchgeführt werden kann, wird lediglich die vertikale Achse des Rades ausgewuchtet.
Dynamisches Auswuchten
Beim dynamischen Auswuchten werden Gewichte gegenüber den festgestellten Unwuchtstellen angebracht, wenn sich diese nicht in der Mitte der Rad-Reifen-Einheit, sondern an den Rändern befinden. Diese komplexere, aber auch effizientere Methode wird mit einer Auswuchtmaschine durchgeführt, mit der das Rad sowohl horizontal als auch vertikal ausgewuchtet werden kann.
Dynamisches, halbautomatisches Auswuchten von Rädern
In einigen Fällen wird das dynamische Auswuchten auch ohne Auswuchtmaschine durchgeführt. Zum Beispiel während eines Rennens oder bei bestimmten Motorrollerreifen, deren kleinerer Durchmesser nicht mit der Maschine kompatibel ist.
Der Fachmann verwendet in diesem Fall eine Vorrichtung mit einer Achse, mit der das Rad manuell gedreht werden kann. Er kann dann feststellen, wo sich die Unwucht befindet und welche Masse erforderlich ist, um sie auszugleichen.
Im Rennsport wird das Auswuchten so genau wie möglich durchgeführt.
Auf der Straße - insbesondere auf einer geraden Strecke - kann man jedoch ein unangenehmes Vibrieren am Lenker spüren, wenn das Rad nicht richtig ausgewuchtet ist.
Kann ich ein Rad selbst auswuchten?
Wie Sie sich vorstellen können, erfordert das Auswuchten eine spezielle Ausrüstung und besondere Kenntnisse. Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich an einen Fachmann zu wenden, sobald Sie eine ungewöhnliche Vibration bemerken. Er wird die Ursache untersuchen und die Räder gegebenenfalls ordnungsgemäß auswuchten.
Mit unserem Tool unten können Sie einen Fachmann in Ihrer Nähe finden.